Der Karneval-Countdown läuft! Wenn Sie den närrischen Tagen schon voll entgegenfiebern, haben wir zur Überbrückung noch ein paar spannende Hintergrundinfos für Sie. Warum wir genau 11 Fragen und Antworten für Sie zusammengestellt haben und wie Sie sich kulinarisch auch jetzt schon einstimmen können, erfahren Sie hier:
1. Sie ist die Narren-Zahl schlechthin: Warum ist die 11 im Karneval so beliebt?
Dass 11 die kleinste Schnapszahl ist, passt zwar im Hinblick auf Karneval ziemlich gut, ist aber nicht das einzige Argument, warum gerade diese Zahl in der 5. Jahreszeit so magisch ist. Schon im Mittelalter bekam die 11 ihr maßloses, teuflisches Image. So steht sie eins über den 10 Geboten und eins unter den 12 Jüngern.
Kalendarisch betrachtet, reiht sich die 11 verdächtig gut in unsere Festivitäten ein: Am 11.11. feiern wir den Karnevalsstart, dann sind 40 Tage Pause bis Weihnachten. Von da an dauert es noch etwa 40 Tage bis zum großen Straßenkarneval. Anschließend folgen die bekannten 40 Tage Fastenzeit bis Ostern.
Natürlich darf auch auf dem Kölner Stadtwappen der Hinweis auf unsere Narren-Zahl nicht fehlen: So wird dieses von 11 Flammen (oder auch Tränen) geziert, die an die Heilige Ursula und ihre 10 jungfräulichen Gefährtinnen erinnern.
Und man glaubt es kaum – die 11 steht sogar in Verbindung mit der Französischen Revolution. Die Buchstaben E, L und F stehen nämlich für Egalité, Liberté und Fraternité (Gleichheit, Freiheit, Brüderlichkeit). Und was passt schon besser zum Karneval als frei, gemeinsam und ausgelassen zu feiern?
2. Warum feiern wir eigentlich Karneval?
Die wohl einfachste und schlüssigste Erklärung basiert auf der Tatsache, dass mit Aschermittwoch die Fastenzeit beginnt. Da man sich laut christlicher Tradition in diesen 40 Tagen bis Ostern dem Alkohol und so manchen Köstlichkeiten entsagen sollte, kann an Karneval noch mal richtig ausgiebig gefeiert werden.
3. Wie wird Karneval außerhalb von Köln gefeiert?
Nicht überall in Deutschland, aber auch abseits des Rheinlands, freut man sich auf die närrische Zeit. In Süddeutschland, wo Karneval übrigens Fasching heißt, werden die Festtage mit viel Lärm und gruseligen Hexenkostümen zelebriert. Dadurch sollen böse Wintergeister vertrieben werden – eine Tradition, die ihren Ursprung vermutlich in keltischen Religionen hat.
4. Gibt es Karneval auch über unsere Ländergrenzen hinweg?
International gesehen, spielt der Karneval in Rio de Janeiro in der obersten Liga mit. Mit viel Musik, Tanz und, dank des warmen Wetters, natürlich auch mehr nackter Haut als hierzulande, zeigen die Sambaschulen in einer bunten Parade ihr Können. Doch auch in anderen mittelamerikanischen Ländern, z. B. Barbados, Trinidad Tobago oder Kuba wird Karneval gerne gefeiert.
„Mardi Gras“ (zu dt. fetter Dienstag) ist die französische Bezeichnung für unseren Veilchendienstag. Er ist das große Finale der „Woche der sieben fetten Tage“ und somit Anlass für etliche Feiern. Besonders in den USA – in New Orleans und Mobile (Alabama) -wird sich hier noch mal richtig ausgetobt.
Natürlich wird Karneval auch noch in weiteren Ländern und Städten gefeiert, wie beispielsweise in Venedig.
5. Welche Tradition hat Weiberfastnacht?
Am Donnerstag vor Aschermittwoch startet das Karnevalswochenende mit Weiberfastnacht. Diese Tradition geht auf die Beueler Wäscherinnen aus Bonn zurück, die im Jahr 1824 das Rathaus stürmten, um sich einen Platz im sonst sehr männer-dominierten Karneval zu erobern. Und was wäre Karneval ohne die närrische Zahl: selbstverständlich beginnen die Feierlichkeiten um Punkt 11:11 Uhr – gerne in Bars und Kneipen. Ein beliebter Brauch ist es an diesem Tag, den Männern die Krawatten als Symbol ihrer Männlichkeit abzuschneiden. Als Entschädigung gibt es dafür aber immerhin ein Bützchen.
6. Was feiern wir Rosenmontag und Veilchendienstag?
Rosenmontag ist vielerorts der Tag, an dem die Karnevalsumzüge stattfinden – für viele das Highlight der närrischen Tage. Hätten Sie gedacht, dass der Umzug bei uns in Köln sogar schon seit 1823 existiert?
Veilchendienstag, wie der Tag vor Aschermittwoch genannt wird, ist der letzte Karnevalstag. Hier finden teilweise noch Umzüge statt. Zudem werden um Mitternacht ganz besondere Rituale zelebriert – mehr dazu in Frage 9…
7. Welches Karnevalsgebäck darf auf keinen Fall fehlen?
Kein Karneval ohne Berliner, Muzenmandeln, Muzenblätter oder Eierkrapfen! Was alle Gebäcke gemeinsam haben? Klar, sie schmecken einfach unverschämt gut. Muzenmandeln und Muzenblätter rühren übrigens schon aus ganz alter Tradition: Die dafür benötigten, recht einfachen Zutaten waren damals in den Haushalten fast immer vorhanden. Ihren Namen haben die Muzenmandeln dann durch ihre mandelähnliche Form bekommen. Wo es die leckeren Karnevalsspezialitäten gibt? Das sagt Ihnen unsere Filialsuche.
8. Wie geht’s nach Aschermittwoch weiter?
Schade, an Aschermittwoch ist der ganze Spaß schon wieder vorbei und die 40-tägige Fastenzeit wird eingeläutet. In der christlichen Tradition wird die Asche eines im Jahr davor verbrannten Palmenzweigs gesegnet. Mit dieser Asche wird den Gläubigen in der Kirche ein Kreuz auf die Stirn gemalt. Sie steht dabei als Symbol für Reue, Buße und Vergänglichkeit. Falls Ihnen eher eine modernere Interpretation der Fastenzeit zusagt, probieren Sie doch mal 40 Tage auf Süßigkeiten zu verzichten. Oder weniger Zeit am Smartphone zu verbringen.
9. Wer ist eigentlich der Nubbel?
Echten Kölnern ist der Nubbel natürlich ein Begriff. Der Puppe aus Stroh werden, laut Tradition, am Ende einer Session alle Sünden aufgelastet. Bei der großen Nubbelverbrennung verglühen somit alle Schandtaten in den Flammen, so dass die Feiernden bis zum kommenden Jahr davon erlöst sind. Die größte Nubbelbverbrennung, mit mehr als 10.000 Teilnehmern findet traditionell im Kwartier Latäng, rund um die Zülpicher Straße/Rathenauplatz statt.
10. Warum beginnt Karneval eigentlich schon am 11.11.?
Es gibt viele Mythen und Geschichten, die den 11. November als Beginn einer Karnevalssession rechtfertigen. Eine davon haben wir schon in Frage 1 geklärt. Und auch laut Bauernkalender macht dieses Datum durchaus Sinn. Denn schon damals galt der 11.11. als Ende des jeweiligen Wirtschaftsjahres der Bauern. Die Ernte war eingefahren, ein Großteil wurde weiterverarbeitet, der Wein war trinkbar und die Mägde und Knechte bekamen ihren Lohn. Wenn das also kein Grund zum Feiern war?!
11. Wie kommt es, dass wir gerade Berliner, Krapfen und Co. an Karneval so gerne essen
Die Tradition der Schmalzgebäcke reicht sogar bis ins Mittelalter zurück. Denn damals wurde am sogenannten „schmutzigen Donnerstag“ das letzte Mal vor der Fastenzeit geschlachtet. Das dabei gewonnene Fett sollte natürlich nicht so schnell verderben, weshalb man besonders fettige Mahlzeiten und Gebäcke daraus zubereitete. Das war in doppelter Hinsicht klug: Durch Krapfen und Co. konnten die Menschen vor den mageren Tagen der Fastenzeit ihre Energiereserven noch mal richtig aufladen. Auch wenn wir die Sache mit dem Fasten heute nicht mehr ganz so ernst nehmen – Berliner schmecken zu Karneval doch immer ganz besonders gut.
Besuchen Sie uns in einer unserer Filialen und probieren Sie unser traditionelles Karnevalsgebäck.